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Presseinformation vom 16. November 2016

Preise für Wohneigentum steigen stärker als in den Vorjahren

Die Wohneigentumspreise sind weiter gestiegen. Im Deutschland-Mittel sind 2016 die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert um gut 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. 2015 lag die Preissteigerung in diesem Segment noch bei knapp 5 Prozent. Damit setzt sich der seit 2010 begonnene Preisanstieg auch in diesem Jahr fort. Insbesondere in den deutschen Großstädten kommt es dabei zu einer deutlich stärkeren Preissteigerung als in den vergangenen Jahren. Das sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen IVD-Preisspiegels Wohneigentum, welcher die Entwicklung der Wohneigentumsmärkte in rund 370 Städten der Bundesrepublik erfasst.

„Ein wichtiger Grund dafür ist die Wohnraumknappheit. Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen. Trotz allgemein gestiegener Bauaktivitäten gibt es eine ausgeprägte Unterversorgung im Angebot – bei immer größer werdender Nachfrage“, kommentiert Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD. Die Politik habe viel zu spät auf die sich andeutende Wohnraumknappheit reagiert. „Die Folgen dieses verschleppten Wohnungsbaus spiegele sich in den gestiegenen Preisen wieder“, so Schick weiter. Eine zentrale politische Schlussfolgerung der Analyse sei für den IVD, dass Wohneigentum stärker gefördert werden müsse. Die hohe Liquidität im Markt, die dringend Anlagemöglichkeiten sucht, sei ein weiterer Grund für die Preisanstiege. Getrieben von der Zinspolitik der EZB seien alternative Anlagemöglichkeiten unattraktiv geworden, so dass es einen noch größeren Nachfragedruck auf den Kaufmarkt gebe.

 

Erschwinglichkeit von Wohneigentum auf historisch höchstem Niveau

Trotz gestiegener Preise ist die Erschwinglichkeit von Wohneigentum aktuell auf dem historisch höchsten Niveau. Das zeigt der aktuelle Erschwinglichkeitsindex des IVD. Der Erschwinglichkeitsindex setzt sich aus den Faktoren Immobilienpreise, Löhne sowie Zinsniveau zusammen und gibt Auskunft darüber, inwieweit es für einen durchschnittlichen Haushalt finanziell möglich ist, ein Einfamilienhaus zu erwerben. Der Indexwert erreicht 2016 mit 143 einen Höchststand, vor zehn Jahren lag er noch bei unter 100. Dieser Höchststand wird vor dem Hintergrund des historisch tiefen Zinsniveaus, das unter anderem Baukredite günstig macht, sowie vergleichsweise stark gestiegener Löhne erreicht. Trotz der gestiegenen Preise für Immobilien waren Einfamilienhäuser somit noch nie so erschwinglich wie heute.

Für den IVD ergeben sich hieraus zentrale politische Forderungen für den Bundestagswahlkampf 2017. „Wir brauchen eine neue, ausgewogenere Immobilienpolitik, die nicht nur Mieterschutz, sondern auch Wohneigentumsförderung beinhaltet. Eine verstärkt eigentumsfördernde Immobilienpolitik kann nicht nur einen wichtigen Beitrag dazu leisten, städtische Wohnungsmarktengpässe zu beheben, sondern ist auch der Königsweg zu einer kapitalgedeckten Altersvorsorge. Angesichts dessen ist es eigentlich ein Skandal, dass Deutschland im europäischen Vergleich die zweitniedrigste Wohneigentumsquote hat. Hier wurde bislang eine große Chance zu mehr Eigentumsbildung zur Behebung von Engpässen auf städtischen Wohnungsmärkten und zur Vorbeugung gegen die drohende Rentenlücke verpasst“, resümiert Schick.

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